21.08.2023 – Mit dem SGIM-50 ermöglicht die EMH Energie-Messtechnik GmbH mobile Datenerfassung in den Verteilnetzen.
Wenn die Netzqualität an bestimmten Orten immer wieder auffällig schwankt, erfordert die Suche nach der Ursache regelmäßig einen großen Aufwand an zusätzlicher Messtechnik und schlägt obendrein mit ungeplanten Personalkosten zu Buche. Ähnliches gilt beispielsweise für Großbaustellen, wo die Zuordnung des Energieverbrauchs auf einzelne Gewerke ohne Einrichtung separater Stromkreise nur schwer realisierbar ist.
Solche Aufgaben sollen nach Angaben von EMH nun deutlich einfacher werden: Mit dem neuen tragbaren Smart Grid Interface Modul SGIM-50 bietet das Unternehmen eine Lösung, die an beliebigen Stellen des Verteilnetzes auch außerhalb von Ortsnetzstationen oder Kabelverteilschränken installiert werden kann und alle für die Überwachung der Netzqualität nötigen Daten zuverlässig bereitstellt.
Portable Einheit mit voller SGIM-Funktionalität
Das SGIM-50 kommt überall dort zum Einsatz, wo Energie- oder Verbrauchsdaten nur temporär erhoben werden sollen oder kein 185-mm-Sammelschienensystem für die Montage eines Standard-SGIM verfügbar ist. Als kompakte mobile Einheit erfasst das SGIM-50 mit Hilfe von Rogowskispulen auf allen Phasen die Ströme einzelner Abgänge, ohne dass der jeweilige Endverbraucher dazu abgeschaltet werden muss. Spannungen, Ströme, Leistung und Energie sowie Daten zur Netzqualität werden kontinuierlich überwacht und stehen bei Bedarf in Echtzeit für weitergehende Analysen bereit.
Nach Inbetriebnahme kann das System über ein dazugehöriges Online-Portal vollständig aus der Ferne gesteuert werden. Alle Daten werden nach IPSec-Standard verschlüsselt übertragen, die Kommunikation erfolgt je nach örtlichen Gegebenheiten wahlweise über LTE, LoRaWan oder Ethernet/Glasfaser.
Einbindung zusätzlicher Messgrößen möglich
Neben der Erfassung von Energiewerten könne die via SGIM-50 bereitgestellte Datenbasis nahezu beliebig um individuelle Messgrößen erweitert werden, informiert EMH. Über Modbus/Ethernet lassen sich zusätzliche Geräte einfach in das System einbinden, auch die Verknüpfung mit kabellosen RF-Sensoren zur Temperatur- oder Feuchtigkeitsmessung mit einer Reichweite von bis zu 300 Metern sei problemlos möglich. Ob die Daten vom SGIM-50 kontinuierlich oder nur in bestimmten Intervallen übertragen werden sollen, lässt sich über das Online-Portal jederzeit anpassen.
Entscheidungsgrundlage für die Digitalisierung
Über die örtlich begrenzte Messung von Verbrauchsdaten hinaus, können Energieversorger das SGIM-50 auch zur Vorbereitung der Digitalisierung von Niederspannungsnetzen verwenden. Bevor Ortsnetzstationen oder Kabelverteilschränke dauerhaft mit der erforderlichen Technik ausgestattet werden, können zeitlich begrenzte Messungen mit dem SGIM-50 Aufschluss darüber geben, an welchen Punkten und in welchem Umfang die Installation klassischer SGIM-Systeme den größten Nutzen verspricht.