22.03.2023 – Am Umspannwerk Wolmirstedt bei Magdeburg hat der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz den Spatenstich für den Bau des ersten Konverters für den SuedOstLink (SOL) gefeiert. Im Konverter, einem etwa sporthallengroßen Gebäude, wird künftig Wechselstrom aus dem umliegenden Höchstspannungsnetz in Gleichstrom umgewandelt.
Der SuedOstLink-Konverter bildet den Startpunkt für die rund 540 Kilometer lange Gleichstromverbindung zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Landshut in Bayern. Der SOL wird Strom aus den Windparks an Land in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie den Windparks in Nord- und Ostsee in den Süden Deutschlands transportieren. Damit wird die Versorgung von mehreren Millionen Privathaushalten und Wirtschaftsbetrieben mit Elektrizität sowie die Stabilität des deutschen und europäischen Stromnetzes gesichert.
SuedOstLink: Gemeinschaftsprojekt zweier Übertragungsnetzbetreiber
Der SuedOstLink ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Übertragungsnetzbetreiber TenneT und 50Hertz. Während 50Hertz den nördlichen Teil des Projekts durch Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen verantwortet, ist TenneT für den südlichen, bayrischen Bauabschnitt zuständig. Im Umspannwerk Isar wird TenneT ebenfalls einen Konverter errichten, der den Gleichstrom in Wechselstrom zurückwandelt.
Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen
Das Umspannwerk in Wolmirstedt wird mit dem Konverterneubau zu einem noch wichtigeren Knotenpunkt für das Übertragungsnetz von 50Hertz. In den circa 20 Meter hohen Konverterhallen lassen sich bis zu zwei Gigawatt an Erneuerbarer Energie aus Nordostdeutschland in Gleichstrom umwandeln und vorwiegend über ein Erdkabel nach Süddeutschland transportieren. Parallel zur von Wolmirstedt aus im SOL verlaufenden Leitung wird im SuedOstLink eine zweite Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) verlaufen. Diese startet als SuedOstLink+ weiter nördlich bei Schwerin und trifft im Landkreis Börde auf die SuedOstLink-Trasse.
Im SuedOstLink übertragen dann beide HGÜs auf der Spannungsebene 525 Kilovolt (kV) zusammen rund vier Gigawatt (GW) Strom. Der von Siemens Energy gefertigte Konverter in Wolmirstedt soll 2025 in Betrieb gehen und kann ab dann auch spannungsstabilisierende Aufgaben für das umliegende Wechselstromnetz erbringen. (ds)