11.10.2023 – Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) gibt dem fast einhundert Jahre alten Portal im Umspannwerk am Walchenseekraftwerk einen frischen Anstrich.
Dabei handelt es sich um ein rund 44 Meter hohes Metallgerüst, das das Ende einer Hochspannungsleitung markiert und den Eingang der Stromleitungen zum Umspannwerk bildet. Spezialisten versehen die denkmalgeschützte Konstruktion derzeit mit spezieller Korrosionsschutzfarbe. So soll das historische Bauwerk noch möglichst lange seinen Dienst leisten. Für die Sanierung wendet das Bayernwerk rund 215.000 Euro auf.
Ein frischer Schutzanstrich in drei Schichten
Für die Sanierung sind zehn Fachleute der vom Bayernwerk beauftragten RS Korrosionsschutz GmbH aus Jena im Einsatz. Im ersten Schritt bauen sie eine Einhausung aus Planen um das Portal auf. Dann entfernen sie die jetzige Beschichtung mit Druckluftnadlern. Dank der Einhausung geraten keine Farbreste in die Umgebung, die anschließend fachgerecht entsorgt werden können. Nach dem Entfernen der in die Jahre gekommenen und brüchigen Alt-Beschichtung folgt das Auftragen mehrerer neuer Schutzschichten. Das Portal hat eine Fläche von rund 1.500 Quadratmetern und rund 1.830 Kilogramm frische Farbe schützen die Metall-Konstruktion künftig vor der Witterung. Eine Besonderheit im Vergleich zu modernen Strommasten ist, dass das historische Portal nicht verzinkt ist. Durch den Einsatz einer neuartigen Spezialfarbe, die auch bei Feuchtigkeit gestrichen werden kann, sind die Arbeiten wetterunabhängig ausführbar. Speziell ausgebildete Fachleute klettern dazu auf das Metallgerüst und tragen den Schutzanstrich auf.
Besondere Sorgfalt für ein historisches Juwel
Durch die Entfernung der alten Farbe und dem Auftrag frischer Farbschichten auf das Umspannwerks-Portal will das Bayernwerk die einzigartige, historische Anlage fit für die nächsten Jahrzehnte machen. Christian Poppe, der zuständige Projektleiter beim Bayernwerk: „Das Portal am Umspannwerk am Walchenseekraftwerk ist nicht nur ein besonders ästhetisches Bauwerk, es ist auch eine sehr hohe Konstruktion, da die angeschlossenen Leiterseile die Gebäude des Kraftwerks überspannen“, sagt Christian Poppe. Das Umspannwerks-Portal ragt rund 44 Meter in die Höhe und ist von Kraftwerksbesuchern schon von weitem zu erkennen.
Seit 1924 erzeugt das Walchenseekraftwerk Strom, der über das angegliederte Bayernwerk-Umspannwerk in der Region verteilt wird. „Das Portal am Walchenseekraftwerk ist ein Juwel, um das wir uns mit besonderer Sorgfalt kümmern. Hier ist die Wiege der Stromversorgung Bayerns, von hier aus hat Oskar von Miller in den 1920er-Jahren das Stromnetz im Land aufgebaut“, so Christian Poppe. Die damals errichteten Leitungstrassen und Umspannwerke sind bis heute wichtige Streckenverläufe und Knotenpunkte im Verteilnetz des Bayernwerks.
Stromversorgung auch während der Sanierung gesichert
Während der Sanierung ist jeweils der Stromkreis ausgeschaltet, der von den Arbeiten am Portal betroffen ist. So sorgt das Bayernwerk für die Arbeitssicherheit der Fachleute, die das Portal sanieren. Für die Stromversorgung in der Region bedeutet die Abschaltung keine Einschränkungen, da bei geplanten Schaltungen alternative Leitungen im Netz für die Versorgung bereitstehen.