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Neustart mit Erneuerbaren

20.07.2023 – Wie ein Windpark nach einem großfächigen Stromausfall zum Wiederaufbau des Stromnetzes beitragen kann, wurde jetzt in einem Feldtest gezeigt.

Windpark Kümbdchen mit Umspannwerk. (Holger Becker | Fraunhofer IEE)

Entwickelt und erprobt wurden die Prozesse von Expert:innen des Fraunhofer IEE und der Unternehmen ENERCON, Alterric Deutschland, DUtrain und Westnetz im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojekts „SysAnDUk – Systemdienliche Anforderungen an Dezentrale Erzeugungsanlagen zur Unterstützung in kritischen Netzsituationen und des Netzwiederaufbaus“. Weitere Feldtests mit einem Solar-Flächenkraftwerk verliefen nach Auskunft der Projektpartner ebenfalls erfolgreich. Diese und weitere Ergebnisse wurden jetzt im Abschlussbericht veröffentlicht. 

„Das deutsche Stromnetz ist eines der zuverlässigsten der Welt. Dennoch ist die Resilienz von großer Bedeutung. Im Falle eines großflächigen Stromausfalls ist sehr entscheidend, dass wir schnell wieder zum Normalbetrieb zurückkehren“, erläutert Gesamtprojektleiter Holger Becker, Fraunhofer IEE, die Zielsetzung des Forschungsprojektes. Ausgangspunkt der Fragestellung war, dass sich die nötigen Schritte zum Wiederanfahren des Stromnetzes im Zuge der Energiewende verändert haben: Mit dezentralen Anlagen ist ein Neustart für die Netzbetreiber deutlich komplexer als mit Großkraftwerken: „Windparks und Solarkraftwerke können beim Hochfahren des Netzes einen aktiven Beitrag leisten, das ist technisch anspruchsvoll, aber möglich, wie unsere Feldversuche eindeutig gezeigt haben“, so Becker. 

Netzwiederaufbauszenario am DUtrain-Betriebsführungssimulator. (Holger Becker | Fraunhofer IEE)

Der Feldtest fand im Gebiet des Verteilnetzbetreibers Westnetz in Kümbdchen bei Mainz statt, wo der Windenergieanlagenhersteller ENERCON und der Windparkbetreiber Alterric Deutschland in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern ein Wiederanfahren unter realen Bedingungen getestet haben. Im Mittelpunkt der Arbeiten stand die zentrale Steuerung des Windparks über die Leitstelle des Verteilnetzbetreibers sowie die Erstellung und Übertragung einer genauen Prognose der zu erwartenden Einspeiseleistung. Getestet wurden dabei die erweiterten elektrischen Eigenschaften der Anlage und neue Funktionen von Windparkreglern sowie eine mögliche Integration der Anlage in das Reservemanagement des Netzbetriebs. (pq) 

 

www.iee.fraunhofer.de