16.01.2024 – Zur Reduzierung von Stromnetz-Engpässen bei der Übertragung von Ökostrom nach Süddeutschland wollen die Deutsche Bahn und der Netzbetreiber TenneT künftig enger zusammenarbeiten. In einem Feldversuch sollen zunächst 40 Megawatt zusätzlich in das Bahnnetz eingespeist werden.
Zukünftig wird es mehr Ökostrom im Bahnstromnetz geben. Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
Kommt es zu Kapazitätsengpässen beim Transport von Ökostrom aus Windkraftanlagen in Norddeutschland, will die Deutsche Bahn Tochter DB Energie den Übertragungsnetzbetreiber TenneT zukünftig im Rahmen eines Pilotprojektes unterstützen. Das Bahnnetz nimmt dafür mehr Ökostrom in das Bahnstromnetz auf und verteilt es Richtung Süden.
Die TenneT Trasse von Schleswig-Holstein bis Bayern führt einmal durch ganz Deutschland. Da das Netz den zunehmenden Mengen an erneuerbaren Energien bislang nicht gewachsen ist, kann der produzierte Ökostrom jedoch nicht jederzeit in voller Menge aus dem Norden in den Süden transportiert werden.
Wie die Deutsche Bahn mitteilt, sollen in der Pilotphase zunächst bis zu 40 MW ins Übertragungsnetz eingespeist werden. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2023 hatte nach Angaben des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard ein neu errichtetes Windrad an Land im Schnitt eine Leistung von 4,7 MW. Gemeinsam mit TenneT wolle der Konzern untersuchen, ob in Zukunft ein noch größeres Potenzial genutzt und ausgebaut werden kann. Gleichzeitig wolle die Bahn untersuchen, ob und wie sie auch andere Übertragungsnetzbetreiber mit ihrem Bahnstromnetz entlasten können. Das Pilotprojekt startet im ersten Quartal 2024. (bs)