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Praxisprojekt: Flexibilität von Elektroautos für Netzstabilität nutzen

12.06.2024 – Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW und Octopus Energy starten ein gemeinsames Pilotprojekt zur Nutzung von Kleinstflexibilität aus batterieelektrischen Fahrzeugen.

Ziel des Projektes mit dem Namen OctoFlexBW ist es, die Netzstabilität in Baden-Württemberg durch den Einsatz eines intelligenten Lademanagements der E-Autos zu erhöhen und zusätzlich den komplementären, marktbasierten Redispatch zu erproben. Im Rahmen des einjährigen Projektes sollen die geplanten Ladevorgänge von bis zu 1.500 E-Autos von Octopus Kund:innen in der Regelzone von TransnetBW netzdienlich gesteuert werden.  

Die Projektidee beider Partner sieht kurz gefasst so aus: Octopus Energy gibt an, welche Stromkapazitäten es bei hoher Netzauslastung bewegen kann. Diese Kapazitäten kann die TransnetBW im Bedarfsfall bei auftretenden Netzengpässen abrufen, woraufhin Octopus die Ladevorgänge im Rahmen seiner intelligenten E-Auto-Tarife in günstigere Zeiten verschiebt. So profitieren die Kund:innen finanziell durch günstigen Ladestrom und gleichzeitig wird das Netz entlastet.  

(Bild: Fit Ztudio/Shutterstock.com)

Projekt bietet allen Beteiligten Vorteile  

„Das Besondere an OctoFlexBW ist neben der großen Anzahl an teilnehmenden batterieelektrischen Fahrzeugen der nahezu vollständige End-to-End-Prozess von der Systemführung bis zur technischen Einheit. Die gewonnenen Daten werden Rückschlüsse auf die Endkundenakzeptanz, die Zuverlässigkeit der Flexibilitätsbereitstellung, das Produktdesign und das zukünftige Potenzial von Elektrofahrzeugen zur Flexibilitätsbereitstellung geben“, ist sich Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW, sicher.   

Bastian Gierull, CEO von Octopus Energy Germany, hebt zudem den Mehrwert von OctoFlexBW für Kundinnen und Kunden hervor: „Das Potenzial von E-Autos für die Stabilisierung der Netze ist riesig. Mit intelligenter Tech und der Vernetzung unserer beiden Plattformen gehen wir einen wegweisenden Schritt im Engpassmanagement. Unser Ziel ist es, Endkundinnen und -kunden nicht nur einzubeziehen, sondern auch für ihre Flexibilität zu belohnen – mit günstigem Ladestrom und niedrigeren Netzkosten. So machen wir E-Mobilität noch attraktiver.”  

Hierzu bietet Octopus Energy seinen Kund:innen einen intelligenten Stromtarif in Kombination mit einem von Octopus Energy installierten Smart Meter Gateway an, um Elektroautos dann zu laden, wenn Strom günstig und überwiegend aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Dafür müssen die Kundinnen und Kunden nur einmal angeben, bis wann und bis zu welchem Ladestand ihr Elektroauto täglich geladen werden soll – etwa bis 6:00 Uhr zu 90 Prozent. Octopus automatisiert und optimiert dann die Ladesteuerung und garantiert im Gegenzug einen Ladepreis von maximal 20 Cent pro kWh.  

Marktbasierter Redispatch 3.0 wird parallel erprobt

Durch den Projektzuschnitt wollen beide Projektpartner auch die Mechaniken des Redispatch 3.0 in der Praxis awenden. Die Ergänzung des bestehenden regulierten Redispatch-Regimes um eine marktliche Komponente (Redispatch 3.0 genannt) soll die Redispatch-Kosten im Idealfall perspektivisch senken können. Die Netzbetreiber bekommen so die Integration von Kleinstflexibilität in ihren Werkzeugkasten hinzugefügt. So wird das für Netzdienstleistungen verfügbare Flexibilitätspotenzial erhöht.  

Im Detail wird für den anfallenden Datenaustausch im Redispatchvorgang die IT-Plattform „DA/RE“, die bislang im Rahmen von Redispatch 2.0 eingesetzt wird, im Rahmen von OctoFlexBW eingesetzt. Mit „DA/RE“ sollen die Netzbetreiber bei den Informationspflichten, dem Datenaustausch und der Maßnahmenkoordination im Rahmen der Redispatch 2.0-Prozesse unterstützt werden. (CP) 

www.transnetbw.de

www.octopusenergy.de