11.03.2025 – Um die Datenerfassung an wichtigen Knotenpunkten der Verteilnetze zu digitalisieren, bietet die EMH Energie-Messtechnik ein Retrofit-Konzept, das nahezu auf beliebige Systeme angewendet werden kann.
Damit Netzbetreiber einen Überblick hinsichtlich der Auslastung von Niederspannungsnetzen behalten können, müssen viele Ortsnetzstationen und Kabelverteilerschränken mit der nötigen Technik zur automatischen Erfassung und Übertragung von entsprechenden Informationen ausgestattet werden. Tendenziell stellt dies einige Netzbetreiber vor Herausforderungen, da insgesamt rund 650.000 Ortsnetzstationen und mehr als eine Million Kabelverteilschränke im deutschen Verteilnetzbestand installiert sind. Die Krux besteht darin, dass die Bauart und Betriebszeit vieler Anlagen nicht homogen sind. Es ist keine Seltenheit, dass in ein und demselben lokalen Verteilnetz unterschiedliche Konstruktionen verschiedener Hersteller zum Einsatz kommen.
In der Praxis resultiert hieraus ein Problem bei der Digitalisierung und Implementierung entsprechender Monitoring-Technologien, da das Vorhaben, den vorhandenen Anlagenbestand eines lokalen Verteilnetztes nach einem einheitlichen Konzept zu modernisieren, kaum umsetzbar ist. Nach Ansicht der EMH Energie-Messtechnik GmbH braucht es für die Modernisierung solcher Standorte größtenteils individualisierte Lösungen. Hinzu kommt, dass die für ein Retrofit infrage kommenden Knotenpunkte nicht willkürlich festgelegt werden können: An welchen Standorten die Digitalisierung von Ortsnetzstationen oder Kabelverteilschränken sinnvoll ist, entscheidet sich oftmals erst nach eingehender Analyse der ortsbezogenen Lastdaten.
Angesichts der Vielfalt an unterschiedlich konstruierten Anlagen erfordert die Digitalisierung von Niederspannungsnetzen individuelle technische Anpassungen. Mit dem Smart Grid Interface Modul SGIM bietet die EMH Energie-Messtechnik eine Basis für Retrofit-Lösungen. (Bild: EMH Energie-Messtechnik GmbH)
Modular aufgebautes Retrofit-Konzept
Damit Netzbetreiber dennoch planen und den Aufwand für eine Modernisierung kalkulieren können, bietet das von der EMH Energie-Messtechnik in Kooperation mit der BeEnergy SG GmbH entwickelte Retrofit-Konzept einen modularen Ansatz sowie individuell passgenaue Hard- und Softwarekomponenten. Als Basis dient das von EMH angebotene Smart Grid Interface Modul SGIM, eine Hardwareplattform, die kundenspezifisch mit unterschiedlichen Funktionsmodulen ausgestattet werden kann. Standardmäßig ausgelegt auf den unterbrechungsfreien Einbau in ein 185-mm-Sammelschienensystem, kann das System je nach örtlicher Gegebenheit alternativ auch an einer Wand oder einer Tür montiert werden.
Die vom SGIM bereitgestellten Daten ermöglichen über eine einfache Lastaussage hinaus die genaue Abbildung der jeweils aktuellen Netzsituation, inklusive der beispielsweise durch Photovoltaikanlagen oder E-Ladeinfrastruktur verursachten Belastung mit harmonischen Oberschwingungen. Aufgrund der offenen und skalierbaren Softwarestruktur kann das SGIM in unterschiedlichste IT-Infrastrukturen und Softwareumgebungen eingebunden werden. (cp)