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Siemens Energy stabilisiert deutsches Stromnetz

31.08.2022 – Der deutsch-niederländische Netzbetreiber Tennet hat Siemens Energy mit der Lieferung von drei Netzstabilisierungsanlagen für das deutsche Stromnetz beauftragt. Wenn im Rahmen der Energiewende immer mehr konventionelle Kraftwerke vom Netz gehen und durch Strom aus erneuerbaren Energiequellen ersetzt werden, müssen Übertragungsnetzbetreiber alternative Lösungen finden, um die Stromnetze stabil zu halten und gleichzeitig auch mehr Strom zu transportieren. Die drei Anlagen sollen 2025 in Betrieb genommen werden.

Zwei der drei Anlagen sind sogenannte rotierende Phasenschieber: Ein Phasenschieber besteht im Wesentlichen aus einem Generator und einem Schwungrad. Der Generator versetzt das Schwungrad in Rotation. Dadurch wird kinetische Energie gespeichert, die bei Bedarf zur Stabilisierung in das Netz einspeist werden kann.

Tennet modernisiert derzeit das Umspannwerk in Würgassen (NRW) und in den nächsten Jahren auch Großkrotzenburg (Hessen), um sie als Netzknotenpunkte für die Energiewende zu ertüchtigen. Siemens Energy wird dort die rotierenden Phasenschieber bauen.

Konzeptbild Frequency Stabilizer Siemens Energy

Konzeptbild vom Static Var Compensator Frequency Stabilizer. Foto: Siemens Energy AG

Weltweit erste Blindleistungskompensationsanlage mit Superkondensatoren

Bei der dritten Anlage handelt es sich Siemens Energy zufolge um eine technische Premiere: der weltweit ersten Blindleistungskompensationsanlage mit Superkondensatoren (Englisch: Static Var Compensator Frequency Stabilizer; kurz: SVC PLUS FS). Hier kommen Kurzzeitspeicher in Form von sogenannten Superkondensatoren zum Einsatz. Die Superkondensatoren können Schwankungen der Netzfrequenz entgegenwirken, indem sie sich entweder kurzfristig aktiv aufladen und dabei dem Netz bis zu 200 Megawatt entziehen oder die gespeicherte Leistung in das Netz einspeisen.

Laut Siemens Energy kann der SVC PLUS FS somit wesentlich schneller auf Schwankungen im Netz reagieren als herkömmliche Batteriespeicherlösungen. Zudem würden zwei Drittel weniger Platz benötigt. Siemens Energy wird die Anlage in Mehrum in Niedersachsen errichten. In dem Bundesland wird die mit Abstand meiste Onshore-Windenergie produziert, insbesondere hier ist der Netzausbau wichtige Voraussetzung für eine zuverlässige Stromversorgung. (ds)

www.siemens-energy.com