16.11.23 – Die Netze BW GmbH hat gemeinsam mit Siemens Energy in Burladingen ein neues, treibhausgasfreies Umspannwerk in Betrieb genommen.
Die gasisolierte Anlage im Zollernalbkreis emittiert keinerlei Treibhausgase. Als Isoliergas fungiert dabei “synthetische Luft” (Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch). Gegenüber vielen herkömmlichen Schaltanlagen verzichtet die Netze BW auf den Einsatz von Schwefelhexafluorid (SF6). Dieses eignet sich zwar aufgrund seiner geringen Stromleitfähigkeit als Isoliergas, zugleich ist es aber auch das potenteste Treibhausgas. Da die Schaltelemente in Gehäusen eingekapselt sind, senkt sich der Flächenbedarf im Vergleich zu Anlagen im Freien erheblich. Darüber hinaus laufen ab sofort die Prozesse vor Ort durch die Integration umfassender Sensorik und die Anbindung innovativer Messtechnik volldigitalisiert über Glasfaserkabel ab. Über einen digitalen Prozessbus haben alle Geräte Zugriff auf Echtzeit-Daten. Im Zusammenhang dieser Digitalisierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel dem Einsatz von Kleinsignalmesswandlern (LPIT), sparte die Netzte BW 750 Kilogramm Kupferleitungen für Datenbefehle und -übertragungen ein. Die beiden knapp 70 Tonnen schweren Transformatoren liefern eine Leistung von 80.000 kVA.
Im neuen Umspannwerk in Burladingen, der selbst ernannten „Schaltanlage der Zukunft”, wird der Strom aus dem überregionalen Hochspannungsnetz auf die Spannung für das regionale Mittelspannungsnetz transformiert. „Durch den Einsatz modernster Technik können wir die umliegenden Haushalte sicher versorgen und eine Vielzahl an erneuerbaren Energien aufnehmen”, erklärt Netze BW-Geschäftsführer Dr. Martin Konermann. Bei der Gestaltung des Außengeländes rund um das Umspannwerk spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Im vergangenen Jahr wurde auf rund 2500 Quadratmetern auf die Region speziell zusammengestelltes Saatgut ausgesät. In den kommenden Jahren verspricht sich die Netze BW 30 bis 60 Pflanzenarten pro zehn Quadratmeter und eine hohe Biodiversität und Rückzugsräume für heimische Insekten.Insgesamt zwölf Millionen Euro hat der Verteilnetzbetreiber aus Stuttgart in den Netzknotenpunkt für die Stromversorgung investiert.