26.09.2023 – Ein entsprechender Rahmenvertrag mit Siemens Energy, Hitachi Energy, GE Grid und Royal SMIT für die Lieferung von 110 Kompensationsspulen und 160 Leistungstransformatoren für Deutschland und die Niederlande wurde jetzt unterzeichnet.
Dabei entfallen 1,16 Mrd. Euro auf deutsche Umspannwerke und 730 Mio. Euro auf Umspannwerke in den Niederlanden. Insgesamt wurden 98 Leistungstransformatoren für Deutschland und 61 für die Niederlande ausgeschrieben. Es wurden 68 Kompensationsspulen für die Niederlande und 38 für Deutschland vergeben. Die Betriebsmittel werden nicht nur bei Instandhaltungsprojekten eingesetzt, sondern kommen auch bei Neubauprojekten zum Einsatz. Jeder Lieferant wurde mit rund einem Viertel des gesamten Volumens bezuschlagt. Tim Meyerjürgens, COO von TenneT erklärt: „Die Energiewende erfordert einen kompletten Systemumbau, nicht nur mit neuen Leitungen, sondern auch mit hochmodernen Umspannwerken. Um die Integration der erneuerbaren Energien über das Verteilnetz in das Übertragungsnetz zu ermöglichen, benötigen wir eine Vielzahl an neuen leistungsstarken Transformatoren. Gleichzeitig übernehmen unsere Umspannwerke künftig Systemdienstleistungen zur Frequenz- und Spannungshaltung, die früher konventionelle Kraftwerke bereitgestellt haben. Dafür brauchen wir zusätzliche Betriebsmittel wie Kompensationsspulen.“
Hauptaufgabe von Umspannwerken
Umspannwerke sind vergleichbar mit Autobahnzu- und abfahrten. Sie verbinden die Stromautobahnen der TenneT mit den Bundestraßen der Verteilnetzbetreiber. Herzstück eines jeden Umspannwerks stellen dabei die Transformatoren dar, die den Strom in eine niedrigere Spannungsebene transformieren. Immer häufiger arbeiten die Geräte auch in die entgegengesetzte Richtung, um lokal erzeugten Grünstrom abzutransportieren. Insofern erfüllen Umspannwerke gleich zwei Aufgaben: Sie versorgen die Region vor Ort mit Strom, indem der Strom aus dem Übertragungsnetz in das Verteilnetz herunter tranformiert und in die Fläche verteilt wird. Gleichzeitig transformieren Sie den dezentral erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien aus dem Verteilnetz in die Spannungseben des Übertragungsnetzes, das den Strom in die Verbrauchszentren transportiert.
Im Zuge der Energiewende übernehmen Umspannwerke zunehmend auch Systemdienstleistungen zur Frequenz- und Spannungshaltung. Ein wichtiges Betriebsmittel zur Spannungshaltung sind Kompensationsspulen. Ihre Hauptaufgabe ist die Bereitstellung von induktiver Blindleistung für das Netz, um kapazitive Blindleistung zu kompensieren. Damit Strom fließt, ist Blindleistung unerlässlich. Sie wird genutzt, um die Spannung im Stromnetz je nach Bedarf anzuheben oder abzusenken, damit das Spannungsniveau stabil bleibt. Gleichzeitig verringert Blindleistung aber die Kapazität des Stromnetzes für die nutzbare Wirkleistung, die als Energie tatsächlich beim Verbraucher ankommt. Es ist also wichtig, das richtige Verhältnis von Wirk- zu Blindleistung zu wahren: Ist der Blindleistungsanteil zu niedrig, sinkt die Spannung, was die Stromübertragung einschränkt. Ist der Blindleistungsanteil zu hoch, blockiert er die Netze und es kann weniger Wirkleistung transportiert werden. Die Kompensationsspulen unterstützen dabei, das Gleichgewicht zu halten.
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