Weitere Ergebnisse...

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Transparenz in Echtzeit

24.06.2025 – Mit der Digitalisierung der Verteilnetze wächst der Bedarf an effektiven Tools für das Datenmanagement. Zenner bringt mit element scada pro eine Lösung auf den Markt, die praxisbewährte IoT-Technologie für den Netzbetrieb nutzbar macht.

Seit Anfang 2024 gilt der überarbeitete §14a EnWG, der Netzbetreiber verpflichtet, das Verteilnetz auch in der Niederspannung engmaschig zu überwachen. Im Fall drohender Engpässe dürfen steuerbare Geräte wie Wärmepumpen oder Wallboxen kurzfristig „gedimmt“ werden. So sollen die CO2-Emissionen im Verkehrs- und Wärmesektor gesenkt werden, ohne durch die steigende Zahl elektrischer Verbraucher die Netzstabilität zu gefährden.

Foto: istockphoto.com / Arturs Graudins

Damit das funktioniert, braucht es deutlich mehr Transparenz im Verteilnetz – und das bedeutet aktuelle Zustandsdaten aus dem Netz. Vor allem dort, wo der Stromverbrauch stark schwankt oder viele neue elektrische Verbraucher hinzukommen, müssen Strom, Spannung, Frequenz, Lastflüsse und viele andere Parameter in Echtzeit erfasst und ausgewertet werden. Der Gesetzgeber sieht vor, dass zur Netzzustandsbewertung sowohl Daten, die an den Hausanschlüssen über das intelligente Messsystem erfasst werden, als auch Daten aus den Abgängen in Ortsnetzstationen und Kabelverteilern genutzt werden müssen. Da jedoch der Smart Meter Rollout nur langsam vorankommt, fokussieren sich Netzbetreiber aktuell auf die Digitalisierung der Betriebsmittel in der Niederspannung.

element scada pro

Mit element scada pro hat Zenner eine Lösung für genau diese Aufgabe entwickelt. Das System liefert alle wichtigen Netzdaten aus dem Niederspannungsnetz und ermöglicht es, das Netzgeschehen live zu verfolgen. So kann der Verteilnetzbetreiber nicht nur im Fall eines Engpasses sofort reagieren, er gewinnt auch wertvolle Einblicke in die aktuelle Auslastung und eventuelle Störungen seiner Betriebsmittel – Grundlagen also für eine bedarfsgerechte Investitionsplanung sowie effektive Wartungs- und Entstörprozesse.

Messtechnik für die Niederspannung

„Die Grundlage des Systems ist digitale Messtechnik, wie etwa die Comtac Cluey EM“, erläutert Zenner-CEO René Claussen, Leiter Geschäftsbereich IoT & Digitale Lösungen bei Zenner. Damit lassen sich bis zu 20 Abgänge gleichzeitig und ganz ohne aufwendige Umbauten überwachen. Erfasst werden klassische Werte wie Spannung und Leistung, aber auch Messgrößen wie Oberwellen oder Temperatur. Auch Tür- oder Schließkontakte können über das System angeschlossen und in Echtzeit überwacht werden. Da sich die Geräte schnell installieren und per Fernzugriff (OTA) konfigurieren lassen, ist damit auch ein großflächiger Rollout an einer Vielzahl von Standorten zeitsparend umsetzbar.

Flexible Datenübertragung

Ein spezieller Grid Connector leitet die Daten direkt in die IoT-Plattform element iot von Zenner. „Das ausgeklügelte Eingangs- und Ausgangstreiberkonzept ermöglicht es, Daten aus den unterschiedlichsten Quellen und über verschiedene Kommunikationstechnologien aufzunehmen“, sagt René Claussen. Tatsächlich unterstützt die Lösung sämtliche gängigen Kommunikationstechnologien, sprich: LTE-M, 5G, 450 MHz, LoRaWAN oder LAN. Für besonders sicherheitskritische Anwendungen kann zudem eine verschlüsselte Übertragung, auf Wunsch auch über VPN, realisiert werden.

Zahlreiche Schnittstellen ermöglichen eine wirtschaftliche Anbindung von Drittsystemen, darunter auch die Netzleitstelle – entweder über das etablierte IEC104-Protokoll oder via OPC-UA – oder beliebige andere Monitoring- oder Steuerungssysteme für die Niederspannung. „Rückmeldungen sind übrigens auch möglich, um beispielsweise Kurzschlussanzeiger zurückzusetzen“, ergänzt René Claussen – so schließe sich der Regelkreis, vom Netz bis zur Leitstelle und wieder zurück. Auch für die Einbindung von Netzzustandsdaten aus intelligenten Messsystemen sowie die Steuerung regelbarer Verbraucher bietet Zenner Lösungen an.

Visualisierung, Alarmierung, Auswertung

Netzbetreiber, die keine separaten Systeme für die Überwachung der Niederspannung implementiert haben, können auf den App-Baukasten von element apps zurückgreifen. Ob Netzmonitoring, Alarmverwaltung oder Analyse – die Oberfläche lässt sich flexibel per App-Baukasten an die spezifischen Anforderungen anpassen. Regeln und Alarme können direkt in der Plattform definiert werden – einfach und intuitiv.

Eingeflossen in die Entwicklung von element scada pro sind die umfangreichen Erfahrungen, die Zenner in zahlreichen Projekten zur IoT-gestützten Überwachung von Ortsnetzstationen gewonnen hat. Die Lösung ist interoperabel, herstellerunabhängig und mit allen gängigen Leitsystemen kompatibel. Auch die Hardware lässt sich je nach Bedarf und vorhandener Infrastruktur flexibel wählen.

René Claussen: „Der neue § 14a EnWG stellt Netzbetreiber vor neue Aufgaben. Mit der richtigen Technik lassen sich diese sicher und effizient lösen. element scada pro bietet dafür alles, was es für Transparenz im Niederspannungsnetz braucht: Von der präzisen Messung und sicheren Übertragung bis zur flexiblen Anbindung und übersichtlichen Visualisierung.“

Mit element scada pro werde aus gesetzlichen Anforderungen eine Chance für Verteilnetzbetreiber, die ein intelligentes Netz für mehr Versorgungssicherheit und eine erfolgreiche Energiewende aufbauen wollen. (pq)

www.zenner.de