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Flexibler als der Rollout

03.06.2024 – Der Rollout lässt auf sich warten, nicht aber die Bedürfnisse der Verbraucher:innen. Schon heute wünschen sie sich, Strom flexibler und transparenter nutzen zu können. Der Anbieter stromee zeigt, wie das auch ohne intelligentes Messsystem funktionieren kann.

Foto: homee GmbH

Verbraucher:innen wünschen sich mehr Flexibilität und Kontrolle über ihren Stromverbrauch und die ersten Tarife am Markt, die sich an den Börsenpreisen orientieren, stoßen auf hohes Interesse. Spätestens im kommenden Jahr müssen alle Versorger flexible Stromtarife anbieten – eine Pflicht, von der nicht nur die Kund:innen profitieren, sondern die auch den Netzbetreibern hilft, ihre Netze stabil zu halten. Denn angesichts der fortschreitenden Dezentralisierung der Stromversorgung ist es sinnvoll, den Verbrauch in Zeiten zu verlagern, in denen Strom reichlich vorhanden und damit günstig ist. Doch alles steht und fällt mit dem Smart Meter-Rollout: Ohne intelligentes Messsystem besteht für den Versorger keine Möglichkeit, Verbrauchswerte kontinuierlich auszulesen und den Strombezug nach aktuellem Börsenpreis abzurechnen. Die Kund:innen, die inzwischen laut einer Bitkom-Studie aus dem vergangenen Jahr mehrheitlich (61 Prozent) Interesse an einem Smart Meter bekunden, müssten somit auch auf den dynamischen Tarif verzichten. Die Wartezeit könnte sich hinziehen, denn bisher sind nur wenige Geräte bei den Endkund:innen verbaut.

Zwischenschritt

Der Ökostromanbieter stromee hat eine Lösung gefunden, um diese Hürde zu umgehen: Anfang dieses Jahres hat stromee den neuen Stromtarif „stromee Flex“ gelauncht, mit dem Kund:innen auch ohne Smart Meter schon heute von schwankenden Energiepreisen profitieren sollen. stromee ist eine Marke des Berliner Startups homee GmbH, eines Joint Ventures der österreichischen Energie Steiermark Kunden GmbH, der deutschen Codeatelier GmbH und der Novaco Invest GmbH. „Unser Ziel ist es, moderne Tarifmodelle anzubieten, die gleichzeitig den Bedürfnissen der Kund:innen und dem technologischen Fortschritt gerecht werden“, sagt Mario Weißensteiner, Gründer und Geschäftsführer der homee GmbH. Rund 100.000 Konsument:innen zählt stromee aktuell, einige hundert konnte der Stromanbieter seit dem Start des innovativen Tarifs im Februar 2024 gewinnen – Tendenz steigend.

Doch wie genau funktioniert das neue Tarifmodell? Ähnlich einem dynamischen Tarif, wie er ab 2025 verpflichtend wird, orientiert sich stromee Flex an den aktuellen Börsenpreisen – allerdings mit längerem Vorlauf als dies bei den künftigen dynamischen Tarifen geplant ist. Grundlage ist der Stromindex EEX German Power Monthly Future Baseload, kombiniert mit einer Formel, über die der aktuelle Arbeitspreis berechnet wird.

Mit der stromee-App können Kund:innen jederzeit
ihren Verbrauch eintragen und überwachen.
(Foto: homee GmbH)

Pünktlich zum Monatsende erfahren die Kund:innen, wie viel ihr Strom im kommenden Monat kosten wird und können so von der monatlichen Dynamik profitieren. Ein paar hundert Euro im Jahr sollen die Verbraucher:innen durch das neue Angebot sparen können. Eine kurze Kündigungsfrist von zwei Wochen soll zusätzliche Flexibilität schaffen. Der Abschlag bleibt immer gleich und wird am Jahresende mit den tatsächlich entstandenen Kosten verrechnet.

„Früher galten langfristige Verträge als sicherer und günstiger, heute sind die langfristigen Preise oft höher als die kurzfristigen“, erklärt Mario Weißensteiner. Zudem enthalte ein langfristiger Vertrag mittlerweile teure Sicherheitspuffer für geopolitische Risiken und Spannungen. stromee kauft die Energie für den Flex-Tarif kurzfristig an der Börse ein und benötige somit keine solchen Puffer. Wie sich die Preise in den letzten Monaten entwickelt haben, ist auf der stromee-Website transparent dargestellt.

Diese Mischung aus fixem und dynamischem Tarif soll, wie Weißensteiner sagt, Sicherheit und Flexibilität kombinieren – ohne das Risiko zu großer Preisschwankungen oder Mehrkosten für intelligente Messsysteme. „Mit unserem neuen Angebot wollen wir schon jetzt die Möglichkeit bieten, einen flexiblen Tarif auszuprobieren und von günstigen Preisen zu profitieren. Unsere Kund:innen sollen zunächst mit dem Thema vertraut gemacht werden, damit sie im nächsten Jahr einen volldynamischen Tarif besser verstehen und nutzen können.“

Verbrauchsoptimierung

Für das neue Tarifmodell wird zwar kein Smart Meter benötigt. Die Verbrauchsdaten müssen aber trotzdem erfasst werden. Dazu lesen die Verbraucher:innen ihre Zählerstände selbst ab und tragen sie in die App des Anbieters ein. Ein Algorithmus visualisiert die Verbrauchshistorie und analysiert sie anhand der Angaben der Kund:innen. Dabei wird das Energiemonitoring umso genauer, je mehr Daten in die App eingegeben werden. Gleichzeitig überwacht das Tool, wie viel Energie aktuell verbraucht wird, informiert über die Entwicklung und warnt, wenn der Stromverbrauch über dem bisherigen Durchschnitt liegt. Mario Weißensteiner: „So können die Kund:innen ihre Energieverbräuche schon jetzt aktiv steuern und optimieren.“ Noch einfacher soll das mit der Einführung des Auslesegeräts stromee+ werden. Dieses wird auf den jeweiligen Stromzähler aufgesteckt und übermittelt die Verbrauchsdaten direkt an die App. In Österreich ist stromee+ bereits für Energie Steiermark- Kund:innen exklusiv verfügbar und im Einsatz. Für Deutschland ist die Markteinführung ab Mitte 2025 angedacht. (pms)

www.stromee.de