26.04.2023 – Die ENERVIE – Südwestfalen Energie und Wasser AG vermeldet, im zurückliegenden Geschäftsjahr 2022 erneut ein positives Ergebnis erzielt zu haben. „Trotz sehr herausfordernder Rahmenbedingungen wie dem Russland-Ukraine-Krieg, der hierdurch hervorgerufenen Energiekrise verbunden mit sehr dynamischen Energiemärkten und auch durch Inflation und Kostensteigerungen gestörten internationalen Lieferketten – haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Allerdings haben hierzu auch wesentlich Einmaleffekte beigetragen“, zieht ENERVIE Vorstandssprecher Erik Höhne eine insgesamt positive Bilanz für das zurückliegende Geschäftsjahr.
Das Geschäftsjahr 2022 in Zahlen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten die Unternehmen der ENERVIE Gruppe bei einem erhöhten Umsatz von rund 1.856 Millionen Euro (2021: 1.181 Mio. Euro) ein Ergebnis vor Steuern von 53,3 Mio. Euro (2021: 47,2 Mio. Euro). Insgesamt verbesserte sich auch der Jahresüberschuss. Die Eigenkapitalquote sank leicht auf 26,0 Prozent (2021: 27,9 Prozent) aufgrund einer Erhöhung der Bilanzsumme und der Rückzahlung der letzten Rate eines Gesellschafterdarlehens in Höhe von 30 Mio. Euro. Insgesamt erwirtschaftete die ENERVIE Gruppe im Geschäftsjahr 2022 in Südwestfalen eine regionale Wertschöpfung in Höhe von rund 175 Mio. Euro – maßgeblich durch Investitionen, Beschäftigung, Gewinnausschüttungen, Konzessionsabgaben und Steuern.
Die ENERVIE Gruppe lieferte im Jahr 2022 für die Versorgung der fast 400.000 Energiekund:innen sowie Energiehandelspartner mit den Tochtergesellschaften Mark-E und Stadtwerke Lüdenscheid rund 6,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom (2021: 7,2 Mrd. kWh), rund 6,8 Milliarden kWh Gas (2021: 7,9 Mrd. kWh), 62 Millionen kWh Wärme (2021: 72 Mio. kWh) und 15,2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser (2021: 15,7 Mio. Kubikmeter).
Partner der Energiewende in der Region
Auch im Jahr 2022 habe die ENERVIE Gruppe einen Fokus auf Wachstumsthemen im Rahmen der Energiewende in der Region gelegt. Im Dezember fand in Hagen das erste Regionalforum des Wasserstoff-Projekt „HyExperts“ statt. Die Stadt Hagen ist hierfür als Modellregion ausgewählt worden und hatte sich mit Unterstützung von ENERVIE Fördergelder in Höhe von 400.000 Euro gesichert. Ebenfalls erfolgreich war die Bewerbung für das Förderprojekt „klimakommune.digital“. Auch hier fungiert Hagen als Innovationsraum für die Themen Klimaschutz und Digitalisierung. Die ENERVIE Service GmbH begleitet das Projekt.
Digitalisierungsprojekte werden umgesetzt
Mit der Gemeinde Herscheid setzt ENERVIE Service die ersten gemeinsamen Digitalisierungsprojekte um. So werden einige kommunale Liegenschaften mit Stromuntermessungen ausgestattet, um die Verbräuche detailliert zu erfassen und zu monitoren. Mit der Gemeinde Schalksmühle hat ENERVIE eine Studie zum „Zielbild für Klimaneutralität in Schalksmühle“ erarbeitet. Zudem setzt ENERVIE Service zusammen mit den Kommunen weitere Projekte mit dem LoRaWAN-Funknetz um – wie zum Beispiel die Pegelmessung an der Volme sowie die Verkehrszählung und das Förderprojekt „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ in Lüdenscheid.
Das „Kommunale Energie- und Ressourcenmanagement-Netzwerk für Südwestfalen“ (KERN), ein Zusammenschluss von acht Kommunen der Region unter fachlicher Begleitung der ENERVIE Gruppe, habe seine angestrebten Einsparziele bereits während der Projektlaufzeit übererfüllt. Nach dem regulären Ende des Projektes im August 2023 werde eine Fortsetzung der Zusammenarbeit angestrebt.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region Südwestfalen ist der ENERVIE Gruppe zufogle weiterhin ein wesentliches Zukunftsfeld. Hier erwartet der Unternehmensverbund aufgrund der aktuellen Initiativen der Bundes- und Landesregierung eine verbesserte Genehmigungssituation, um insbesondere bereits vorentwickelte Windenergieprojekte im Versorgungsgebiet schneller umsetzen zu können. Auch die Entwicklung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen steht im Fokus der Geschäftsentwicklung. Gleiches gilt für den weiteren Ausbau der regionalen Ladeinfrastruktur. Schon jetzt sind hat ENERVIE im Versorgungsgebiet rund 200 öffentliche E-Ladepunkte und etwa 500 private Wallboxen errichtet.
Pachtmodell mit Stadtwerken Plettenberg und Werdohl
ENERVIE hat zusammen mit den Stadtwerken der Städte Plettenberg und Werdohl mit Wirkung zum 1. Januar 2023 ein neues Betriebspachtmodell umgesetzt. Das Modell hat eine Erstlaufzeit von zehn Jahren. Die Tochterunternehmen der ENERVIE Gruppe, Mark-E und ENERVIE Vernetzt, haben hierbei alle wesentlichen Teile des operativen Geschäftsbetriebs der beiden Stadtwerke gepachtet. Die Stadtwerke Plettenberg und Werdohl bleiben jeweils als Eigentumsgesellschaft erhalten und verwalten sowie finanzieren weiterhin das im Eigentum verbleibende Anlagevermögen rund um die Gas- und Wasserversorgung in den beiden Kommunen. Mark-E und ENERVIE Vernetzt übernahmen die bisherigen Kund:innen sowie den Großteil der Mitarbeiter:innen der beiden Stadtwerke. (ds)