12.10.2022 – Der Zählerhersteller EMH metering hat gemeinsam mit Netze BW, Stromnetz Hamburg und Stadtwerke Karlsruhe Netzservice das Kooperationsnetzwerk „1:network“ (gesprochen: „one to network“) gegründet. Gemeinsames Ziel der vier Partner ist es, die Nutzung der „1:n“-Funklösung voranzutreiben und die dafür auch die Interoperabilität zu fördern, um die Marktreife beschleunigen zu können. Bei 1:n werden mehrere Stromzähler per Funk-Protokoll an ein einziges Smart Meter Gateway (SMGW) angebunden.
Rollout wirtschaftlicher betreiben
Die Netzwerkpartner wollen zudem die Kommunikation der Lösung im Markt sowie gegenüber Behörden und Standardisierungsinstituten bündeln. EMH metering hat die 1:n-Funklösung gemeinsam mit Netze BW entwickelt. Das Anbindungsverhältnis von Zähler und Gateway ist üblicherweise 1:1. Es ließ sich bisher nur aufbrechen, indem weitere Zähler per Kabel angebunden wurden. Doch diese Montage ist den Partnern zufolge aufwändig. Die Anbindung sei zudem nur möglich, wenn sich Zähler und SMGW in einem für die Verkabelung geeigneten Zählerschrank befinden. Das begrenzt die Anzahl der modernen Messeinrichtungen (mMe), die sich anbinden lassen. 1:n per Funk soll die Anbindung von mehr Zählern mit weniger Kabeln ermöglichen. So können die Kosten für den Messstellenbetreiber gesenkt werden. Zudem sollen auch optionale SMGW-Einbaufälle wirtschaftlich umgesetzt werden können, ebenso komplexe Messkonzepte, beispielsweise beim Aufbau von Mieterstrommodellen.
Laut den Partnern ist die Anbindung mehrere Messpunkte eines Letztverbrauchers an ein Gateway mit der 1:n-Funklösung ebenfalls möglich. An einem Hauptanschluss könne ein Messstellenbetreiber beispielsweise zusätzlich die Zähler für eine Wärmepumpe und eine EEG-Anlage aufbauen. Ein solches Szenario wird zukünftig immer häufiger auftreten, denn immer mehr Kund:innen müssen für ihre Wärmepumpen, E-Autos oder PV-Anlage ein intelligentes Messsystem (iMsys) installieren.
Technischer Hintergrund zur 1:n-Lösung
Bei der neuen 1:n-Lösung von Netze BW und EMH metering erfolgt die Kommunikation zwischen Zähler und SMGW über Funk im wireless M-Bus-Protokoll nach dem OMS-Standard (Open Metering System). Dadurch ist die Lösung interoperabel einsetzbar. Das Protokoll sei so weiterentwickelt worden, dass künftig die eichrechtlichen und regulatorischen Vorgaben bei der Umsetzung des Tarifanwendungsfalls (TAF) 7 im wireless M-Bus-Protokoll eingehalten würden. Die Firmware seines SMGW „CASA“ habe EMH metering ebenfalls angepasst. Die 1:n-Lösung werde zukünftig alle Anforderungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik und der Physikalisch-Technische Bundesanstalt an ein intelligentes Messsystem erfüllen. (ds)
www.emh-metering.com
www.netze-bw.de
www.stromnetz-hamburg.de
www.netzservice-swka.de/netze/