Empfehlung der Stakeholder-Plattform Strommarktdesign.
Strom aus erneuerbaren Quellen wird auch künftig wohl an Börsen, aber auch direkt zwischen Erzeugern/Prosumern und Verbrauchern gehandelt. Flexibilitäten respektive Systemdienstleistungen jeder Größenordnung werden zentraler Bestandteil des Stromhandels sein und ebenfalls in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage direkt oder über den Strompreis vergütet. Diese Perspektive zeichnet unter anderem der VDE (ETG) in seinem Zukunftsbild Energie.
Nun muss ein neues (europäisches) Strommarktdesign gestaltet werden, das Versorgungssicherheit und Netzstabilität ebenso gewährleistet wie Wettbewerb. Es gilt Anreize zu schaffen, Erzeugungskapazitäten und Flexibilitäten bereitzustellen, aber auch Energie sparsam zu nutzen. Der aktuelle Energy Only Market (EOM), bei dem nur die tatsächlich erzeugte Strommenge vergütet wird, und das Merit-Order-Prinzip funktionierte lange sehr gut. Aktuell erweist sich der Mechanismus als zu unflexibel, um kurzfristige Erzeugungsengpässe und damit Preisausschläge zu kompensieren. Der Staat muss derzeit in hohem Maße regelnd eingreifen, was sicher kein Dauerzustand bleiben kann. Reformen sind auch erforderlich, damit Investitionen in regenerative Energieerzeugungsanlagen und die Bereitstellung von Flexibilitätsoptionen finanzierbar sind. (pq)
„Wir haben in Deutschland bei Strom für Haushaltskunden ab Januar in der Grundversorgung eine Spanne von rund 37 bis über 60 Cent pro Kilowattstunde. Diese große Preisdifferenz lässt sich bei einer seriösen Beschaffungspolitik durch die derzeitige Marktentwicklung kaum abbilden.“
Steffen Arta, Geschäftsführer der Stadtwerke Dreieich
Bei den Stadtwerken Dreieich zum Beispiel liegen die Preise selbst in der Grundversorgung weiterhin unter den staatlichen Deckelbeiträgen. Arta begrüßt den Preisdeckel und den Missbrauchsp ragrafen, befürchtet aber, dass das Bundeskartellamt nicht in der Lage sein wird, „flächendeckend und schnell zu untersuchen, ob die Tarife hochpreisiger Anbieter gerechtfertigt sind.“ (pq)
ist aus Sicht von Stadtwerken und kommunalen Energieversorgern weitgehend problemlos verlaufen. (pq)
an extreme Marktsituationen mahnen BDEW und Ernst&Young in ihrer Stadtwerkestudie 2022 an. Dabei müsse insbesondere der Handlungsrahmen beispielsweise durch eine entsprechende Extremwertbetrachtung angepasst werden. Auch im Beschaffungsmanagement sehen die Teilnehmer und Autoren der Studie Handlungsbedarf. (pq)
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www.bedw.de
Nicht klar definierte Prozesse, Rollen, Funktionen, Strategien und Verantwortlichkeiten könnten gerade in kleinen Unternehmen zu Hemmnissen oder Zielverfehlungen bei der Energiebeschaffung und der Risikosteuerung führen – so Martin Wurm, Portfolio- und Risikomanagement der EnergieMarkt Beratungsgesellschaft mbH (emb). Das Beratungshaus analysiert wesentliche Aspekte im Zusammenspiel zwischen Energiebeschaffung und Vertrieb, stellt individuelle Berichte für die Portfolioführung und das operative Risikomanagement bereit und gibt Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Beschaffungsstrategie. (pq)
Über ein digitales Kundenreporting stellt das Handelshaus Trianel täglich alle notwendigen Daten bereit, damit Stadtwerke und Versorger ihre Strombeschaffung an den Termin- und Kurzfristmärkten optimieren können. Dazu gehören Spotmengen und Spotmarktpreise sowie Informationen zu Ausgleichsenergiemengen und -preisen. Überdies stehen die Daten für die Bilanzkreisbewirtschaftung für das Fahrplanmanagement, Bilanzierungsmengen der Ist-Mengen auf Zählpunktebene sowie Daten der Bilanzkreisabrechnung zur Verfügung. Laut Trianel nutzen über 30 Stadtwerke die neuen Möglichkeiten des digitalen Kundenreportings. Im nächsten Schritt soll das Kundenreporting auch um wichtige Daten für das Risikomanagement erweitert werden. (pq)
etwa durch langfristige Lieferverträge, sind laut der McKinsey-Studie „Zukunftspfad Stromversorgung“ notwendig, um langfristig wieder ein wettbewerbsfähiges Preisniveau zu erreichen, da nach dem Prinzip der Merit Order die Verstromung von Erdgas in vielen Stunden preissetzend für den Gesamtmarkt ist. Ergänzend sei der Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Quellen und mittelfristigem Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken notwendig. (pq)
Anhand detaillierter Szenarien unterstützt die vom Fraunhofer IOSB-AST entwickelte Softwarelösung EMS-EDM PROPHET Stadtwerke und Versorger bei der Optimierung ihrer Beschaffungs- und Einsatzstrategie. Erfolgreich zum Einsatz komme das System bereits bei SWE Energie GmbH in Erfurt Eine Komponente ist die vorhandene Infrastruktur (Kraftwerke, Speicher, Wärmenetze), die in ein digitales Modell überführt und parametriert wird. Dies wird kombiniert mit dynamischen Preis-, Bedarfs – oder Temperaturkomponenten. Auf dieser Grundlage lassen sich verschiedenste Szenarien in ihren Auswirkungen bewerten, so etwa die Minimierung des Erdgasbezuges oder der Gesamtkosten, Verbrauchsänderungen oder die Substitution bestimmter Energieträger. (pq)
entwickeln die Stadtwerke Salzuflen gemeinsam mit aov IT.Services im Forschungsprojekt DENERGETIC. Auf Verbraucherseite sollen Haushaltsgeräte im Rahmen des Vorhabens befähigt werden, ihren jeweiligen Energiebedarf eigenständig anhand von Strompreisen oder Wetterdaten anzupassen. Das Fraunhofer IEM konzipiert den Energiemanagement-Ansatz und integriert eine Künstliche Intelligenz in das Haushaltsgerät. Miele entwickelt einen Prototyp des intelligenten Kühlschranks. aov IT.Services stellt die zugehörige Cloud-Infrastruktur. (pq)